Gro?britannien: Keine Lootboxen unter dem Weihnachtsbaum
Posted on: 20/11/2020, 03:32h.
Last updated on: 20/11/2020, 03:32h.
Die britische Gesundheitsorganisation Gambling Health Alliance (GHA) hat heute ein Weihnachts-Boykott von Videospielen mit Lootbox-Features gefordert. Laut ihrer neuen Kampagne #LidOnLoots [Link auf Englisch] stellten die virtuellen Beutetruhen eine Form des Glücksspiels dar und dürften deshalb nicht als Geschenk für Minderj?hrige unter dem Weihnachtsbaum landen.
Lootboxen sind In-Game-Features, die es Spielern erlauben, digitale Gegenst?nde in Videospielen zu erwerben. Die User setzen dabei echtes Geld ein, wissen aber nicht, welcher Gegenwert sich in den Truhen befindet. In L?ndern wie Belgien und den Niederlanden werden Lootboxen daher bereits als Glücksspiele behandelt und sind verboten. Ein bitterer Schlag war dies für den Spieleentwickler Electronic Arts (EA), dem wegen seiner FIFA Ultimate Packs in den Niederlanden nun eine Geldstrafe von bis zu 5 Millionen Euro droht.
Neue Studie verweist auf Gefahren von Lootboxen
Gleichzeitig zum Start der Initiative hat die GHA im Zusammenarbeit mit der Royal Society for Public Health (RSPH) eine aktuelle Studie mit dem Titel ?Skins in the Game“ ver?ffentlicht. Im Rahmen der Untersuchung wurden Gamer aus England, Schottland und Wales zwischen November 2018 und August 2019 zu ihrem Verh?ltnis zu Lootboxen befragt.
Dabei h?tten 40 % der 11- bis 24-J?hrigen angegeben, schon einmal Lootboxen gekauft zu haben. Die Mehrheit der Befragten (58 %) sei sich darüber bewusst, dass es sich bei den Features um eine m?glicherweise suchtf?rdernde Form des Glücksspiels handele. 79 % glaubten sogar, dass der Kauf einer Lootbox vor allem bei jungen Personen zu einer Sucht führen k?nnte.
Laut Duncan Stephenson von der RSPH müsse die Kampagne #LidOnLoots an diesem Problem ansetzen:
Wir starten unsere #LidOnLoots-Kampagne zu einem kritischen Zeitpunkt, an dem sich die Probleme im Zusammenhang mit dem Glücksspiel auf einem Rekordniveau befinden und die Regierung sich verpflichtet hat, Ma?nahmen zu ergreifen. Unsere neuesten Untersuchungen legen nahe, dass Videospiele langsam und stetig mit Glücksspielfunktionen verunreinigt wurden und das Gesetz einfach nicht Schritt gehalten hat.
Die GHA verlangt aus diesem Grund bessere Schutzma?nahmen für Minderj?hrige. So sollte die Gaming-Industrie sicherstellen, dass Kinder und Jugendliche nicht mit Lootboxen in Kontakt k?men. Zudem müsse an Schulen und in Universit?ten mehr Aufkl?rungsarbeit über die Gefahren stattfinden.
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