Date in Casino als Geisel genommen: Prügelstrafe für Spielsüchtigen in Singapur
Posted on: 29/03/2022, 02:27h.
Last updated on: 29/03/2022, 02:27h.
Wegen einer Geiselnahme im Marina Bay Sands Casino-Resort hat ein Gericht in Singapur einen 25-J?hrigen am gestrigen Montag zu einer mehrj?hrigen Haftstrafe und einem Dutzend Stockschl?gen verurteilt. Der Mann hatte sich mit einer jungen Frau verabredet und diese dann über Stunden im Hotelzimmer gefangen gehalten. W?hrenddessen erpresste er umgerechnet rund 48.000 EUR von seinem Opfer. Hintergrund der Tat sollen hohe Glücksspiel-Schulden gewesen sein.
Casino-Resort wird zur Falle
Was sich ursprüngliches als Online-Date angebahnt hatte, endete für eine junge Frau aus Singapur im M?rz 2021 in einem stundenlangen Martyrium. Wie die chinesische Zeitung Zaobao berichtet, habe sich das sp?tere Opfer mit einer Internet-Bekanntschaft in einem Hotelzimmer im Casino-Resort Marina Bay Sands getroffen. Zun?chst sei es hier zum einvernehmlichen Sex gekommen.
Das Marina Bay Sands in Singapur geh?rt zum Glücksspiel-Konzern Las Vegas Sands. Zu dem im Jahr 2010 er?ffnete Resort geh?ren unter anderem ein Museum, zwei Theaters?le sowie diverse Gastronomie- und Vergnügungsangebote. Das Casino-Angebot umfasst über 600 Spieltische und mehr als 2.500 Spielautomaten.
Nachdem sie das Badezimmer aufgesucht habe, sei der nun Verurteilte über die nackte Frau hergefallen. Er habe sie mit Klebeband an H?nden und Fü?en gefesselt. Dann habe er ihr mitgeteilt, dass er sich in einer ausweglosen Situation befinde und dringend Geld ben?tige.
Unter Anwendung k?rperlicher Gewalt habe er sein Opfer dazu gebracht, jegliche Online-Banking-Daten preiszugeben. In den folgenden zw?lf Stunden habe der Mann immer wieder über das Handy der Frau überweisungen von ihrem auf diverse andere Konten get?tigt.
Insgesamt sei es ihm so gelungen, 72.000 Singapur-Dollar (47.945 EUR) zu transferieren. Einzig der Versuch, im Namen der Frau einen Kredit in H?he von weiteren 64.000 Singapur-Dollar aufzunehmen, sei gescheitert.
Dem Online-Glücksspiel verfallen
Am n?chsten Morgen habe der Mann sein Opfer freigelassen, jedoch nicht, ohne weitere Drohungen auszusto?en. So habe er angekündigt, zuvor angefertigte Nacktfotos der Frau zu ver?ffentlichen und weitere intime Details über sie und ihre Familie preiszugeben, sollte sie zur Polizei gehen.
Unmittelbar nach dem Verlassen des Casino-Resorts habe die Frau vergeblich versucht, die get?tigten überweisungen zu stornieren. Eine Freundin, der sie sich anvertraut habe, habe sie dann davon überzeugt, Anzeige zu erstatten. Der T?ter sei noch am selben Tag festgenommen worden.
Den Ermittlern gegenüber habe der Mann angegeben, spielsüchtig zu sein und deshalb hohe Schulden angeh?uft zu haben. Insbesondere das Online-Glücksspiel sei ihm zum Verh?ngnis geworden.
In Singapur dürfen ausschlie?lich die staatliche Lotterie Singapore Pools und der Pferdesportbetreiber Singapore Turf Club Glücksspiel über das Internet anbieten. Alle weiteren Online-Angebote sowie deren Inanspruchnahme sind illegal. Nutzern des verbotenen Online-Glücksspiels drohen bei Verurteilung Geldstrafen von bis zu 5.000 Dollar und Freiheitsstrafen von bis zu sechs Monaten.
Das Gericht verurteilte den 25-J?hrigen nun zu drei Jahren und zwei Monaten Haft. Zudem wird er zw?lf Stockschl?ge über sich ergehen lassen müssen.
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